Wenn der Freundeskreis zum Gospelchor und die Musik zur Profession wird
Eine ungewöhnliche Gruppe junger Musiker gastiert an der PH - Traditionelle Songs und rockig-poppige Arrangements

Weingarten, Göppingen, Reutlingen, Holzgerlingen, Leonberg, Stuttgart, Ludwigsburg, Bietigheim- Bissingen, Schwäbisch Gmünd, Würzburg - das ist nicht die Route einer Tour durchs Ländle, das sind die Wohnorte der Mitglieder eines ungewöhnlichen Chores, der sich "Gospel-Spirit" nennt und am Mittwoch, 30. Juni, um 19 Uhr in der Aula der PH auftritt.


Die Wiege dieses Chores stand in Ingersheim, wo der junge Musikpädagoge Colin Cramer bis vor kurzem bei seinen Eltern lebte. Er war es, der vor gut einem Jahr Musiker und Sänger aus seinem Freundes- und Bekanntenkreis für ein Projekt begeisterte, das auf Anhieb Erolg hatte: Gospel- Spirit.

Es war von Anfang an nicht einfach, die jungen Leute zusammenzubringen. Deshalb war das ganze als ein Projekt geplant, bei dem der Spaß an der Sache im Vordergrund stehen sollte. Konzipiert für zwei Auftritte im Jahr, aus denen jetzt schon vier geworden sind, trifft man sich nach intensiver Einzelarbeit nur vor den Konzerten zum konzentrierten Proben. Herausgekommen ist dabei eine Form der Gospelmusik, die sich von dem sonst meist in dieser Richtung Gehörten unterscheidet. Nicht nur klassische Songs gehören zum Repertoire der Gruppe, sondern auch moderne Lieder, wie sie aus diesem Stil herausmutiert sind.

In eigenen Arrangements gehen die sieben Sänger sowie die fünf Instrumentalisten die Musik oft rockig und poppig an, ein bisschen funky darf es zwischendurch auch mal sein. Kurz, man hat sich einer sehr modernen Form der alten Musik verschrieben, ohne deren Wurzeln zu leugnen.

Mit Erfolg, denn schon im Dezember 2003 war nach den ersten Konzerten auch die erste CD fertig. Und das, obwohl alle Gruppenmitglieder anderweitig beruflich sehr eingespannt sind.

Am bekanntesten ist wohl derzeit Pianist Gregor Kissling, der nach Auftritten im Friedrichsbau-Varieté nun beim Musical 42nd Street die Tasten bedient. Auch Gründer und Manager Colin Cramer wohnt inzwischen in Schwäbisch Gmünd. Aber dank der von vornherein klugen, selbstbeschränkenden Konzeption geht der Spaß für alle weiter und an der PH kann man diese Formation ebenso taufrisch und unverbraucht erleben wie am 23. Juli um 20 Uhr im Kleiningersheimer Schloss, dem nächsten Auftritt der zwölf.

Arnim Bauer
Ludwigsburger Kreiszeitung, 26. Juni 2004

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