Von herzzerreißend schönen Balladen bis zum Klassiker
"Gospel Spirit" mit furiosem Auftritt - Newcommer wissen noch nicht, ob sie weitermachen

INGERSHEIM
Einen furiosen Auftritt legte die noch junge Formation "Gospel Spririt" am Sonntag in der überfüllten Ingersheimer Martinskirche hin. Gut 500 Gäste erlebten einen flotten und mitreißenden Abend im Zeichen des Gospels.

"Wir sind richtig verblüfft." Dem Initiator und Leader von "Gospel Spirit", Colin Cramer aus Bietigheim, war seine Freude angesichts der unerwartet hohen Besucherzahl anzumerken.
Sämtliche Sitzplätze waren belegt, für viele blieben nur noch die Stehplätze auf der Empore übrig. Die erfolgreiche Premiere der "Gospel Spirit" vor einer Woche in Bietigheim hatte sich offensichtlich herumgesprochen. "Das wird ein tolles Fest heute Abend", versprach Cramer nun auch den Ingersheimer Besuchern. Am Ende war klar: Er hatte nicht untertrieben.
Der Ankündigung "Wir wollen richtig durchstarten" folgten schnell die Taten: Acappella zog die Gruppe in die Kirche ein. Mal traditionell, mal modern: "Gospel Spirit" präsentierten die unterschiedlichsten Facetten des Gospels und sorgten ein ums andere Mal für wahre Begeisterung unter den Zuhörern.
Wer hätte gedacht, dass da ein Ensemble auf der Bühne stand, das sich erst vor kurzem zusammengefunden hatte.De facto war der Auftritt in Ingersheim der zweite von hoffentlich noch vielen. "uns gibts erst seit einer Woche", erklärte Cramer.
Bei den "Gospel Spirit" steckte eine Menge Power drin - nicht zuletzt dank der klasse Band, die die sieben Sängerinnen und Sänger bestens unterstützte.
Gut zwei Stunden lang offerierte das Ensemble einen bunten Mix aus einfühlsamen Balladen und mitreißenden Soul- und Funknummern, darunter die herzzerreißend schöne Ballade "Heaven" oder das poppige Stück "Thy will be done". Genauso gehörten die Klassiker von "Amen" bis "He's got the whole world in his hand" zum Programm. Umso mehr bleibt zu hoffen, dass weitere Auftritte der "Gospel Spirit" folgen werden. Zwar hatte Colin Cramer zum Finale erklärt: "Wir wissen noch nicht, ob wir weitermachen werden".
Fakt ist aber: für die Musikszene wäre ein frühzeitige Ende der "Gospel Spirit" ein Verlust. Das stand nämlich ein Ensemble, das trotz seiner noch jugendlichen Frische eine fast schon atemberaubende Show auf die Bühne gebracht hat, die förmlich nach dem berühmten "bitte mehr davon" schreit.

Stefan Fiedrich
Ludwigsburger Kreiszeitung, 8. April 2003

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